Die SPD hält Wort: Wie vor der Landtagswahl von Ministerpräsident Stephan Weil angekündigt, hat der niedersächsische Landtag heute die Einführung eines neuen gesetzlichen Feiertags endgültig beschlossen. Ab sofort ist der 31. Oktober in ganz Niedersachsen ein Feiertag – also auch in diesem Jahr.
Warum wollte die SPD einen neuen Feiertag?
Ein arbeitsfreier Tag ist für viele Menschen eine wichtige Pause vom Arbeitsalltag, die Zeit für Familie und Erholung bietet. Bisher waren die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Niedersachsen im Vergleich zu anderen Bundesländern stark benachteiligt. Hier gab es bisher nur neun gesetzliche Feiertage – in Baden-Württemberg und im Saarland sind es zwölf, in Bayern sogar 13 Feiertage im Jahr. Der neue Feiertag mildert diese Ungerechtigkeit ab und entlastet die niedersächsischen Beschäftigten.
Warum der 31. Oktober?
Der Reformationstag ist bereits in vielen Bundesländern ein gesetzlicher Feiertag – zum Beispiel in Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Hamburg und Schleswig-Holstein haben erst kürzlich den 31. Oktober zum Feiertag erklärt – und auch Bremen will nachziehen und hat ein entsprechendes Gesetz auf den Weg gebracht.
Natürlich gab es aber auch andere Daten, die in Frage gekommen wären – wie etwa der Tag des Grundgesetzes, der Frauentag oder der Europatag. Am Ende hat sich aber eine Mehrheit der Landtagsabgeordneten für den von Ministerpräsident Stephan Weil vorgeschlagenen 31. Oktober entschieden.
Wie hat sich Annette Schütze entschieden?
„Auch ich habe für den 31.10. gestimmt. Denn unabhängig vom religiösen Hintergrund ist der Reformationstag das Symbol für den Aufbruch Europas in eine freie und demokratische Gesellschaft! Es ist der Tag der Aufklärung, die unteranderem die Veränderungen zur Verbesserung der Situation der Frauen erst ermöglicht hat und die Basis für unser Grundgesetz bildet. Die Entscheidung habe ich mir nicht leicht gemacht. Denn es gab von den Menschen in Niedersachsen auch gute Argumente für andere Tage! Dafür danke ich herzlich!
Ich würde mir wünschen, dass dieser Tag dafür genutzt wird, die Grundwerte unserer demokratischen Gesellschaftsordnung zu würdigen. Dazu sind wir alle und die gesellschaftlichen Kräfte in Niedersachsen aufgefordert.“