Am vergangenen Mittwoch füllte ein Fahnenmeer den Burgplatz in Braunschweig. Die blaue Sternenflagge der Europäischen Union konkurrierte mit dem strahlenden Blau des Himmels. Und zwischen den bunten Bannern der Gewerkschaften und Initiativen leuchtet das Rot der SPD und der Jusos. Da kann es nur der 1. Mai sein, Tag der Arbeit und traditioneller Feiertag der Solidarität!
Vor 130 Jahren wurde der Maifeiertag als „Kampftag der Arbeiterbewegung“ auf dem Gründungskongress der 2. Internationalen ausgerufen. Seitdem kommen in Deutschland jedes Jahr tausende Menschen zusammen um für mehr sozialer Gerechtigkeit, würdige Arbeitsbedingungen und gerechte Entlohnung zu demonstrieren. Rund um die Welt wird dieser Tag begangen. Ob als „Fête du Travail“ in Frankreich, als „Labour Day“ im englischsprachigen Raum oder „Día del Trabajo“ in Südamerika.
Auch ich habe mich auf den Weg gemacht, um unter dem diesjährigen Motto „Europa. Jetzt aber richtig!“ auf die Straße zu gehen. Gespannt höre ich, gemeinsam mit 1500 Bürgerinnen und Bürgern, den Rednern der braunschweigischen Kundgebung zu. Es geht um Themen, die mich sowohl privat wie auch in meiner politischen Arbeit täglich bewegen. Die jungen Aktivisten von „Fridays for Future“ sprechen über die Klimaprobleme, die nur global gelöst werden können. Der Vorsitzende des DGB-Stadtverbandes plädiert für mehr sozialen Wohnraum. Oberbürgermeister Ulrich Markurth und die Hauptrednerin Gesine Schwan fordern mehr europäische Solidarität. Anliegen, denen ich mich voll und ganz anschließe. Am Ende spielt die Band -auch dies hat Tradition- „Brüder zur Sonne zur Freiheit“ und nicht wenige im Publikum stimmen laut mit ein.
Vom Burgplatz aus geht es im Anschluss in Richtung Bürgerpark. Ein ansehnlicher Demonstrationszug, der beweist, dass Solidarität in Braunschweig kein leeres Wort ist. Im Park angekommen bietet sich ein bunter Anblick aus Ständen und Bühnen. Es ist schließlich ein Feiertag und in dieser Stadt weiß man zu feiern! Der Duft von frisch gebackenen Waffeln und internationalen Spezialität lockt verführerisch. Am Stand der SPD komme ich schnell ins Gespräch. Vertraute Gesichter und neue Bekanntschaften wechseln sich ab. Als ich am späten Nachmittag den Heimweg antrete, habe ich viele neue Eindrücke gesammelt, die mich sicher noch lange beschäftigen werden.