Schütze trifft Braunkohlfreunde im Mascheroder Holz – Eine Erkundungstour mit Politikerin und Förster

Bild: Cornelia Winter

Am Samstag den 7. März macht das stürmische und regnerische Frühlingswetter eine Pause. Gerade rechtzeitig für meine jährliche Braunkohlwanderung! Fast vierzig Naturfreunde haben sich versammelt, um in Begleitung des Revierförsters Dirk Strauch das Mascheroder Holz zu erkunden.

Schnell wird klar, dass Förster und Politiker mehr gemeinsam haben, als man auf den ersten Blick glauben könnte. Beide haben die Aufgabe, verschiedene Interessenlagen auszugleichen. Im Mascheroder Holz konkurrieren die Vorstellungen von Waldbesitzern, Umweltschützern und Anwohnern miteinander. Während für die einen finanzielle Aspekte im Vordergrund stehen, sorgen sich die anderen um die heimische Tier- und Pflanzenwelt. Für die Bevölkerung wiederum gehört der Wald zu ihrem Stadtteil dazu. Er ist Naherholungsgebiet, Hunde- und Joggingstrecke oder Abenteuerspielplatz. Im Mascheroder Holz, in dem Naturschutzgebiete und forstwirtschaftliche Flächen sich fast unsichtbar abwechseln, ist der Interessenausgleich keine leichte Aufgabe.

Nicht immer ist offensichtlich, warum ein Baum gefällt wird und ein andere stehen bleiben darf. Frost- und Stockschäden sind für den Laien kaum zu erkennen und auch die Bedrohung durch den Borkenkäfer kann nur von Experten richtig eingeschätzt werden. Der Status „Naturschutzgebiet“ bedeutet daher keinesfalls, dass die Natur einfach sich selbst überlassen wird. Sturmschäden müssen beseitigt, junge Bäume gepflanzt und anschließend vor hungrigem Wild geschützt werden. Urwälder mögen ohne Einmischung überleben – die von Menschen angelegten Wälder in Deutschland benötigen menschliche Unterstützung.

Die trockenen Sommer und warmen Winter mit spätem Frost bringen das empfindliche Ökosystem zusätzlich ins Ungleichgewicht. Der Klimawandel macht auch vor unseren heimischen Wäldern nicht Halt. Insbesondere der niedrige Grundwasserspiegel macht den alten Bäumen mit ihren tiefen Wurzeln zu schaffen. Bei den hochaktuellen Umweltthemen zeigt sich jedoch immer wieder, wie schwierig der politische Interessenausgleich ist. Kompromisse werden häufig von allen Seiten als unbefriedigend empfunden. Dabei wäre es wichtig, dass alle Beteiligten miteinander ins Gespräch kommen und die Argumente der anderen Seite anhören.
Die Wanderung endet im Restaurant Eichenwald. Bei Braunkohl und Bregenwurst tauschen sich die Gäste über die neuen Erfahrungen aus und diskutieren mit mir über die Natur im Stadtteil und wie sie geschützt werden kann. Ein gelungener Abschluss eines unterhaltsamen und informativen Ausflugs.