Ein Radweg für Sonnenberg

Bild: Cornelia Winter

Niedersachsen ist ein Land der Fahrradfahrer. Immer mehr Menschen nutzen die umweltfreundliche Alternative auf zwei Rädern nicht nur für die Freizeit. Der Anteil des Radverkehrs am Gesamtaufkommen beträgt in Niedersachsen rund 15 Prozent – Tendenz steigend. Doch während in vielen Städten bereits ein gut ausgebautes Radwegenetz zur Verfügung steht, fehlt es gerade im ländlichen Raum oft noch an lückenlosen Fahrradwegen.

Auch in Sonnenberg (in der Gemeinde Vechelde) wünschen sich die BürgerInnen einen Anschluss an das Radwegenetz. Die Einwohner haben deshalb eine Bürgerinitiative gegründet, um sich gemeinsam für einen Radweg zwischen ihrem und den Nachbarorten (Wirthe und Groß Gleidingen/ Timmerlah) einzusetzen. Die bereits für den April geplante Radwegeaktion musste auf Grund des Ausbruchs der Coronapandemie verschoben werden. Am 4. September 2020 konnte sie jedoch unter Einhaltung von Abstands- und Hygieneregeln nachgeholt werden. Nach der Begrüßung durch Michael Cramer, dem Sprecher der Bürgerinitiative, nutzten die Bürgerinnen und Bürger die Gelegenheit, um uns Vertreter*innen aus Landes- und Kommunalpolitik viele gute Gründe für den Bau des Radweges vorzutragen. Am Ende der Veranstaltung übergab die Bürgerinitiative die Unterschriftensammlung an mich als örtliche Landtagsabgeordnete.

Zur Sachlage: Bereits 2016 wurde von der Landesregierung in Zusammenarbeit mit den Kommunen eine Prioritätenliste entwickelt, um das Radwegenetz weiter auszubauen. Denn bislang sind 44 Prozent der Landstraßen in Niedersachsen noch nicht mit einem Radweg ausgestattet.
Sonnenberg befindet sich jedoch leider im sogenannten „weiteren Bedarf“ dieser Liste. Auf meine Nachfrage hin erfuhr ich aus dem zuständigen Ministerium, dass der gewünschte Radweg Wirthe-Sonnenberg-Groß Gleidingen gleich an zwei Punkten aus landschaftlichen Gründen (Bahnunterführung und Stichkanal) nicht parallel zur Straßenführung verlaufen kann. Dadurch erhöhen sich die Kosten für die Planung und den Bau erheblich.
Um den Ausbau der Fahrradwege zu beschleunigen, wurde von der SPD und CDU Koalition 2019 ein Entschließungsantrag unter dem Schlagwort „Radwegebaubeschleunigungskonzept“ auf den Weg gebracht und weitere Gelder zur Verfügung gestellt.
Dazu gehört auch die Förderung des kommunalen Radwegebaus und die Finanzierung sogenannten „Bürgerradwege“. Bei letzterem handelt es sich um Fahrradstrecken, bei denen Bürger und Kommunen gemeinschaftlich Planung und Ankauf des Landes übernehmen. Das Land würdigt den Einsatz der Bürger vor Ort, indem es den Bau – auch außerhalb der Prioritätenliste und damit schneller – finanziert und ermöglicht. Ein Modell, dass auch für Sonnenberg in Frage käme.
Im Dezember erreichte mich die erfreuliche Nachricht, dass sich die Gemeinde Vechelde auf Anregung des SPD-Bürgermeisterkandidaten Olaf Marotz dazu entschlossen hat, die Gesamtkosten für einen Radweg zwischen Sonnenberg und Groß Gleidingen zu übernehmen. Damit konnte die Bürgerinitiative einen großen Erfolg erringen, über den ich mich sehr freue!

Auch für die Strecke zwischen Sonnenberg und Wirthe könnten sich die Chancen verbessern. Im Rahmen des Sonderförderprogramms des Bundes „Stadt und Land“ stehen dem Land Niedersachsen in den nächsten Jahren rund 65 Millionen Euro zusätzlich für den Radwegebau zur Verfügung. Die Kommunen wurden aufgerufen, Projekte für das Sonderprogramm einzureichen.

Für die Sonnenberger*innen freut es mich sehr, dass die Gemeinde den Bau des Radweges übernehmen wird. Ich hoffe, dass über andere Fördermöglichkeiten auch weitere Radwegeabschnitte realisiert werden können. Wenn es hier Unterstützungsbedarf gibt, dann werde ich gerne helfen.