Junge Menschen nach Corona: Niedersachsen legt los!

Während die Pandemie für uns Erwachsene eine von vielen Erfahrungen in unserem Leben ist, fällt sie für Kinder und Jugendliche in die Zeit ihrer persönlichen Entwicklung.  In den inzwischen 15 Monaten der Krise sind aus Babys Kleinkinder, aus Kleinkindern Schulkinder, aus Kindern Jugendliche und aus Schülern Auszubildende oder Studierende geworden. Die Erfahrungen, die Heranwachsende im letzten Jahr gemacht haben, werden Einfluss auf ihre Einstellungen und möglicherweise auch auf ihre allgemeine Lebenssicht haben. Gerade deshalb finde ich es wichtig, dass wir uns mit den Auswirkungen der Corona Pandemie auf unsere Kinder und Jugendlichen befassen und uns dabei nicht auf Defizite konzentrieren, sondern die Leistungen die Kinder und Jugendliche gerade in dieser Zeit erbracht haben, anerkennen.

 

Die allgemeine Diskussion dreht sich meist um verpasste Schulstunden. Aber auch die psychische Belastung und soziale Isolation, die mit der Pandemie für unsere Kinder und Jugendlichen verbunden ist, sollte berücksichtigt werden. Dabei von einer „Generation Corona“ zu sprechen, finde ich jedoch nicht zielführend. Stattdessen sollten wir Erwachsenen anerkennen, mit wieviel Disziplin und Geduld unsere Jugend die Einschränkungen hingenommen und wieviel Empathie und Solidarität sie mit der älteren Generation gezeigt haben. Wir sollten respektieren, wie sie sich den Herausforderungen des Fernunterrichts und der Selbstorganisation gestellt haben und sie dafür loben.

 

Damit Kinder und Jugendliche gestärkt aus der Krise hervorgehen können, müssen sie wissen, dass ihre Stimmen gehört werden und zählen. Das bedeutet vor allem, dass wir ihnen zuhören müssen. Im April hatte ich am digitalen Zukunftstag der SPD-Fraktion im Landtag bereits Gelegenheit dazu. Der direkte Austausch und die vielen spannenden Fragen der Schülerinnen und Schüler haben mich erneut sehr beeindruckt. Daher setze ich mich dafür ein, dass sie als Expertinnen und Experten in eigner Sache in Zukunft noch viel öfter in den Landtag kommen und politisches Gehör finden.

 

Als jugendpolitische Sprecherin habe ich für die Koalition in Landtag mit der parlamentarische Initiative „Einbahnstraße Corona? – Interessen von Kindern und Jugendlichen in und nach der Pandemie stärker berücksichtigen“ die Weichen für mehr Chancen und Beteiligung von Kindern und Jugendlichen nach Corona gestellt. Zudem lädt die SPD Landtagsfraktion Kinder und Jugendliche aus Niedersachsen im Juni zu einem „Hearing“ ein, in dem wir mit ihnen klären wollen, wie wir gemeinsam die negativen Folgen der Pandemiezeit abmildern können. Zudem wollen die Länder gemeinsam mit der Bundesregierung mit dem „Aktionsprogramm Aufholen nach Corona für Kinder und Jugendliche“ dafür sorgen, dass die Auswirkungen der Krise aufgefangen werden. Dafür werden insgesamt zwei Milliarden Euro zur Verfügung stehen.

 

Auch wenn uns die Pandemie in diesem Sommer noch einschränken wird, werden wir viele Freiheiten zurückgewinnen. Für Kinder und Jugendliche sind dann endlich wieder gemeinsame Ferienfahrten und -aktionen möglich! Ich bin optimistisch, dass es nicht mehr lange dauert, bis sie wieder unbeschwert ihre Jugend genießen können und zuversichtlich in die Zukunft blicken – dafür mache ich mich stark!