Zwei Millionen für vier Long-Covid-Studien – Schütze „Wissenschaftliche Forschungsergebnisse ermöglichen politische Handlungskonzepte“

Bild: Cornelia Winter

Laut einer Pressemitteilung des Ministeriums für Wissenschaft und Kultur stellt die Landesregierung zwei Millionen Euro für vier Studien zur Untersuchung von Long Covid zur Verfügung. Da zwischen 10 und 15 Prozent der Infizierten auch bei leichten oder asymptomatischen Krankheitsverläufen von langfristige Beschwerden betroffen sind ist es notwendig, wissenschaftliche Erkenntnisse über Ursachen und Behandlungsstrategien zu gewinnen. Zwei der vom Covid-19-Forschungsnetzwerk Niedersachsen (COFONI) ausgewählten Projekte werden unter Beteiligung des in Braunschweig ansässigen Helmholtz Zentrums für Infektionsforschung (HZI) durchgeführt.

 

Annette Schütze, Mitglied im Ausschuss für Wissenschaft und Kultur, begrüßt die Ankündigung des Ministeriums: „Schon seit längerem wissen wir, dass es sich bei Covid um keine reine Atemwegserkrankung handelt. Das Auftreten langfristiger Symptome – wie beispielsweise Konzentrationsstörungen, Erschöpfungszustände und Muskelschmerzen – auch Monate nach überstandener akuten Erkrankung sind keine Seltenheit. Daher müssen wir politische Handlungskonzepte entwickeln um den von Long Covid Betroffenen die Unterstützung zu bieten die sie benötigen. Dafür brauchen wir fundierte wissenschaftliche Forschungsergebnisse. Nachdem bereits 300.000 Euro für eine Studie zu Long Covid bei Kindern bereitgestellt wurden, folgen nun vier weitere Projekte. Das Braunschweiger Helmholtz Zentrums für Infektionsforschung wird sich als herausragendes Kompetenzzentrum auf diesem Gebiet an zwei der Forschungsvorhaben beteiligen. Minister Thümler muss sich jedoch die Frage gefallen lassen, warum nicht bereits zu einem früheren Zeitpunkt umfassende Fördermittel für eine wissenschaftliche Untersuchung von Long Covid in Niedersachsen bereitgestellt wurden. Hierzu hätte ein Entschließungsantrag der SPD und CDU zu den Folgen von Long COVID schon früher Anlass gegeben.“

 

Wissenschaftler*innen des HZI werden sich in der Studie „LISE – Long-term immune responsiveness of senior individuals to SARS-CoV-2“ gemeinsam mit Kolleg*innen der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH), des Zentrums für Individualisierte Infektionsmedizin (CiiM),des Deutschen Primatenzentrums (DPZ) und der zentralen Biobank der MHH (Hannover Unified Biobank, HUB) mit der langfristige Immunantwort älterer Menschen beschäftigen. Das Projekt startet am 1. Februar 2022.

 

In einer weiteren Studie zu den Auswirkung einer Corona-Infektion auf die Epithel-Zellen in den Atemwegen kooperiert das HZI mit der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover. Starttermin ist der 1. April 2022.